Foto: Stefanie Roth

DAS GELBE DES EIS
AUS PROTOKOLLEN VON BÜNDNER GEMEINDEVERSAMMLUNGEN

Welches Geschenk erhält der «Einwohner des Jahres»? Welche Farbe die neue Bushaltestelle? Und wer setzt nun den vorgeschriebenen Heckenschnitt entlang der Quartierstrassen durch?

Das Buch- und Bühnenprojekt DAS GELBE DES EIS widmet sich genau solch wichtigen Anliegen. Die letztjährige Lancierung dieses verrückten Vorhabens stand unter einem guten Stern – einem derart guten, dass alle musikalischen Lesungen ausverkauft waren und die Büchlein innert weniger Monate vergriffen. Und so tun wir nun das einzig Richtige: Wir legen die Publikation neu auf und gehen nochmals auf Tournee. (Daten: siehe unten)

Erst mal aber: Was will dieses Projekt überhaupt? Ist es damit erklärt, dass sich da Protokollschnipsel von Bündner Gemeindeversammlungen zu einer ausgiebigen Text-Collage fügen? Nun, es geht, wie so oft im Leben, gleich um das grosse Ganze: In DAS GELBE DES EIS erschliesst sich uns das Seelenpanorama dörflicher Gemeinschaften, die die Welt zu einem besseren Ort machen wollen – also wenigstens bis zur eigenen Gemeindegrenze. Debattiert wird über stinkende Schulzimmer, Kunst im Verkehrskreisel und die Glaubensfrage: salzen oder kiesen?

Fragen über Fragen. Wollen wir die Antworten darauf so genau wissen? Natürlich wollen wir das! Ob Hundehalter, notorisch Opponierende oder Feministinnen – für jedefrau und jedermann ist hier Raum für Teilhabe.

Derweil hitzig debattiert wird, stolpern gehetzte Protokollführerinnen und -führer über sprachliche Gemeinheiten: Die Behörden sollte man «im Globo» abwählen. Und Gemeindefusionen waren noch nie das Gelbe «des Eis» – was den ebenso falschen wie liebenswürdigen Titel dieses Projekts erklärt. Alles wird im überlieferten O-Ton wiedergegeben. Nichts ist erfunden.

Es geht aber um mehr als um Kabarett. Rasch stossen wir zu den grundlegenden Befindlichkeiten der Schweizer Milizpolitik vor. Hier schwindender Gemeinsinn, dort wachsender Prestige-Druck: Was, wenn die eigene Gemeinde im immer härteren Standortwettbewerb nicht herauszustechen vermag? Auch schöne Werbeslogans und tiefe Steuern können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Behördenarbeit in einer pluralistischen Gesellschaft zu einem Knochenjob geworden ist. DAS GELBE DES EIS versteht sich als Hommage an die hiesige Kommunalpolitik, aber immer mit dem Augenzwinkern einer leicht surrealen Comédie humaine.


BETEILIGTE

Idee, Dramaturgie, Buchdesign und Produktion:
Donat Caduff

Lesung:
Claudio Spescha, Donat Caduff

Musik:
Curdin Janett, Domenic Janett

Regie und dramaturgische Beratung:
Georg Vogel, Manfred Ferrari

Produktion Lesungen und Fundraising:
Romana Walther

BUCHPUBLIKATION

Die zwischenzeitlich vergriffene Publikation wurde ein zweites Mal aufgelegt und ist wieder erhältlich. Umfang: 264 Seiten, Format: 110 × 165 mm. ISBN 978-3-033-09243-3. Preis: CHF 30.–, zzgl. Versandkosten (CHF 3.40 Inland).

Bestellungen nimmt entgegen: Regula Spirig, kultur@regulaspirig.ch

Die Publikation ist auch an den Lesungen und im Buchhandel erhältlich, etwa bei:
Bücher Lüthy, Chur
Buachlada Kunfermann, Thusis
Bündner Kunstmuseum, Chur


MUSIKALISCHE LESUNGEN

12. April 2024
Klibühni, Chur

25. April 2024
Alte Fabrik, Rapperswil SG

25. Mai 2024
Mehrzweckhalle, Sagogn GR

Es sind noch weitere Aufführungen geplant.


PRESSE

Die Zeit
La Quotidiana
RSI Rete Uno
RTR Actualitad
RTR Telesguard
SRF Regionaljournal Graubünden ab 05:10
Südostschweiz


HERZLICHEN DANK FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG


SWISSLOS / Kulturförderung, Kanton Graubünden; Stiftung Stavros S. Niarchos, Chur; Stadt Chur; Ernst Göhner Stiftung; Pastora Stiftung; Biblioteca Engiadinaisa, Boner Stiftung für Kunst und Kultur; Fondation Jan Michalski; GKB Beitragsfonds; Luzi Willi Stiftung; Region Maloja; Stiftung Corymbo; Stiftung Dr. M. O. Winterhalter; Stiftung Dr. Valentin Malamoud; Stiftung Lienhard-Hunger; Wilhelm Doerenkamp-Stiftung; Gemeinde Ilanz/Glion; Tino Walz Stiftung