WILLKOMMEN

Hier zeige ich Arbeiten, die ich in den letzten Jahren als visueller Gestalter kreiert oder als Autor verfasst habe.

Immer wieder ist Graubünden – wo ich herkomme – Ausgangspunkt für Erkundungen zwischen lokaler Anschauung und einer Welt im Umbruch. Denn ist es nicht so? Unscheinbare Details erzählen oft mit klarer Schärfe von dem, was die Welt im Grossen zusammenhält. Mein Augenmerk liegt auf so unterschiedlichen Themenfeldern wie der gebauten Umwelt, dem Begriff der Schönheit oder den gesellschaftlichen Bedürfnissen unserer Zeit. Für Form und Ausdruck greife ich auf Bild und Sprache zurück und hinterfrage deren gängige Arten der Vermittlung. Wo Bild mehr als Abbild und Sprache mehr als Information sein darf, blüht produktive Verwirrung. Eine Intention meiner Arbeit liegt darin, Einsichten zu ermöglichen, ohne schlummernde Geheimnisse zu lüften.

Meine berufliche Ausbildung habe ich an den damaligen Hochschulen für Gestaltung und Kunst in Zürich und Luzern sowie an der Rietveld Academie in Amsterdam absolviert. Dort habe ich 2008 im Fach Graphic Design abgeschlossen. 2019 wurde meine Arbeit mit einem Kulturförderpreis des Kantons Graubünden gewürdigt.

Donat Caduff
to.donat@gmail.com

Portraitfoto: Sandro Livio Straube







SVIZRA RUMANTSCHA

Viele Rätoroman:innen in der Schweiz leben ausserhalb des Stammgebiets ihrer Sprache. Nur: wo überall? Niemand weiss das so genau. Die Verinselung ihres Sprachgebrauchs ist für viele Menschen der Rumantschia längst Alltagsrealität.

Diese Arbeit kehrt für einmal die Verhältnisse um und verhilft der Minderheitensprache zu einer absurden Prominenz, indem für die Namen der über 2100 Schweizer Gemeinden eine rätoromanische Entsprechung behauptet wird. In über 90 Prozent der Fälle wurden die Namen eigens für dieses Projekt übersetzt, unter Berücksichtigung toponomastischer Forschungsgrundlagen. Der Aufwand dieser Arbeit steht in einem offensichtlichen Missverhältnis zum einzelnen Prozent der Schweizer Bevölkerung, das Rätoromanisch überhaupt versteht.

Damit soll die Frage aufgeworfen werden, wieviel öffentliche Beachtung dem Rätoromanischen – als bedrohte Sprache – geschenkt werden soll. Gleichzeitig will die Arbeit ein selbstbewusstes Statement für die poetische Kraft dieser Sprache setzen und dafür einstehen, dass die Rumantschia mehr ist als nur ein Kuriosum am Rande der schweizerischen Sprachenlandschaft – vielmehr ist sie Teil der nationalen Identität.

Idee und Umsetzung erfolgten im Auftrag des damaligen Präsidenten der Konferenz der Kantonsregierungen, Christian Rathgeb. Serigraphien als Unikat 160 × 107 cm (als Dauerleihgabe des Kantons Graubünden im Haus der Kantone in Bern) sowie in einer limitierten Auflage von 30 Exemplaren im Format 90 × 60 cm + 5 e.a. Druck: Lorenz Boegli und Lézard Graphique, Mit freundlichem Support: Remo Caminada. 2021/22.

Zusätzlich sind zwei Editionen (2022 bzw. 2023) für den öffentlichen Verkauf erschienen, jeweils à 30 Exemplare, signiert und nummeriert, Blattgrösse 100.5 × 70.5 cm. Die Editionen sind vergriffen.

Publikation Rumantsch è …
mit Erläuterungen zum Projekt ab Seite 146

Presse:
La Quotidiana, 20.12.2021 / Posta Ladina, 21.12.2021
Bündner Tagblatt / Südostschweiz, 07.01.2022
RTR / Telesguard, 10.03.2022
SRF / Schweiz aktuell, 28.03.2023
Sarganserländer, 11.05.2023

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BÜNDNER HEIMATSCHUTZ

Illustrationen für eine Broschüre des Bündner Heimatschutzes: Konvikt Chur, Medergen im Schanfigg, Riom im Surses. Separatdrucke, Tintenstrahl auf Fine Art Papier, 48 × 33 cm. 2019. Und hier Mitglied werden.

DAS VERBLIEBENE LICHT

… ist ein Destillat aus Hunderten von Fotografien, die in den letzten Jahren entstanden sind. Anlass war das Thema «Landschaften», welchem sich eine Gruppenausstellung der Galerie Luciano Fasciati in Chur widmete. Die stark visuell geprägte Landschaftsthematik zeigt sich in der Gegenwartskunst als stete Suche nach Brüchen mit konventionellen Vorstellungen. Das Empfinden über Schönheit oder über Raum und Zeit wird permanent hinterfragt. Überhaupt: Ist «Landschaft» nicht bloss ein Kopfkonstrukt? An solche Fragen tastet sich dieses Tryptichon heran. Zunächst stellt es Schönes, gar Banales – wie etwa einen Sonnenuntergang – in allen Details dar. Im Gegensatz zu dieser Unmittelbarkeit bleibt der erzählerische Bogen rätselhaft: Die Standorte der Aufnahmen bleiben unbekannt, ebenso die Geschichten hinter den Werken wie auch die genaue Verortung der Lichtquellen. Fine Art Prints auf Baryta und Dibond, je 90 × 63 cm. 2019.

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BAUKULTUR IM STUNDENTAKT

Das Fest «Baukultur im Stundentakt», vom Bündner Heimatschutz im Rahmen des Kulturerbejahrs 2018 organisiert, fand als Forum zu Fragen der Architektur und der Raumentwicklung in Graubünden statt. Das Programm bot Vorträge, Ausstellungen, Diskussionen und Workshops. Gastredner waren Gion A. Caminada, Peter Zumthor, Giovanni Netzer, Jürg Conzett und andere. Das Plakat zur Feier zeigt allerdings den «höchsten Bündner», den Piz Bernina, der von Johann Coaz (1822–1918) erstbestiegen wurde. Der Ingenieur – dessen Leben und Wirken ebenfalls im Fokus des Anlasses stand – war einer der ersten Wissenschafter, der die Alpen als Lebensraum erforschte. Plakat in Digital- und Offsetdruck, verschiedene Formate, 2018.

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FLÜCHTIGE EINDRÜCKE MIT GROSSEM NACHHALL

Regelmässig organisiert der Verein Progetti d'arte in Val Bregaglia Ausstellungen zu zeitgenössischer Kunst im Bündner Südtal, heute bekannt als Biennale Bregaglia. 2018 fand der Anlass im Grenzort Castasegna statt. Ausgestellt wurden die Kunstwerke in leerstehenden Räumen verteilt im ganzen Dorf, etwa in einem alten Kiosk, in einem ehemaligen Laden oder in einem privaten Keller. Im Rahmen eines Beitrags im Ausstellungskatalog durfte ich das Dorf fotografisch erkunden. Den Bilderbogen ergänzte ich mit Textfragmenten aus teils aktuellen, teils jahrzehntealten Medienberichten, die alle einen Bezug zu Castasegna haben. Auch der Werktitel stammt aus einem Zeitungsartikel. Die Arbeit thematisiert die Vergänglichkeit sowohl eines tagesaktuellen Zeitgeschehens als auch jene des Dorfes selbst. Wie andere entlegene Orte ist auch Castasegna von Abwanderung und der Schliessung von Laden, Post und Schule betroffen. Erschienen als Insert im Ausstellungskatalog.

FIRE IN OIL

Dreiteilige Serie, entstanden im Anschluss nach Sunset Boulevard 2015 oder 2016. Öl auf Leinen, jeweils 30 × 40 cm.

 

 

CUNTRADAS CUNTRARIAS

Ausstellung mit Skizzen, Fotografien und Texten aus dem Libanon, Stadtgalerie Chur, 22. März bis 2. April 2018.

Die unter dem Titel Cuntradas cuntrarias (rätoromanisch für «Gegensätzliche Gegenden») zusammengefassten Arbeiten entstanden während einer Residency in Beirut. Der Aufenthalt wurde von der Lia Rumantscha und der Schweizer Botschaft im Libanon ermöglicht.

Vor meiner Ankunft war der Libanon ein Land, das mir unbekannt war. Fragen nach dem Vertrauten und dem Fremden, entlang von Neugier und Entdeckerlust begleiteten mich durch den dreimonatigen Aufenthalt. Ich liess mich auf eine Expedition sowohl im geografischen wie im künstlerischen Sinn ein.

Diese Ausgangslage verleitete zur Methodik des Seriellen, die denn auch die einzige Konstante von Cuntradas cuntrarias bildet. Die unterschiedlichen Werkgruppen widerspiegeln das sprunghafte Wesen eines entdeckenden Reisenden. Dadurch bewegen sie sich zwischen Dokumentation und Interpretation, Prozess und Produkt.

Im Rahmen der Ausstellung sind zwei Publikationen erschienen: Igl emprem cumbat romontsch-arab ever, eine Textsammlung (rätoromanisch), sowie ein zweisprachiger Ausstellungskatalog.

 

 

IGL EMPREM CUMBAT ROMONTSCH-ARAB EVER

Entstanden als Teil von Cuntradas cuntrarias. – Was hat Gloria.tv mit den Hisbollah zu tun? Marianne Cathomen mit dem BMW Club Lebanon? Oder Bischof Huonder mit einer Paintballschlacht? Hier ist problemlos Platz für all das und noch viel mehr. Igl emprem cumbat romontsch-arab ever versammelt, bunt durcheinandergewürfelt, über 300 Sprüche, Schlagzeilen und Fragmente sowohl der rätoromanischen wie auch der libanesischen Alltagskultur. Die Fundstücke entstammen Märchen, Reiseführern, Werbeslogans, Liedtexten und YouTube-Kommentaren. Publikation, rätoromanisch, 76 Seiten, 9.6 × 14.8 cm, Digitaldruck. CHF 15.–

 

 

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TÄGLICH BROT

Entstanden als Teil von Cuntradas cuntrarias. – Die Reihe zeigt industriell verarbeitete libanesische Esswaren – allerdings ohne die Nahrungsmittel als solche abzubilden, sondern nur deren Verpackungen. In minimalistischer Formensprache wiedergegeben, kann nur knapp (oder knapp nicht) erahnt werden, um welche Produkte es sich handelt. Das Verpackungsdesign bedient sich einem globalisierten Bilderkanon, der überall auf der Welt verstanden wird: Wie sieht eine Pizza aus, eine Milch oder ein Poulet? Tintenstrahldruck auf Dilite, verschiedene Masse zwischen 70 und 140 cm. 2017-18.

 

 

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EWIGE LICHTER

Entstanden als Teil von Cuntradas cuntrarias. – Die Nacht ist selbst in einer 24/7-Stadt wie Beirut ruhiger als der Tag, aber nicht ruhend. Die beleuchteten und animierten Werbetafeln scheinen stumm in die Dunkelheit hinauszuschreien – und das in einer Stadt, die fast ohne Strassenbeleuchtung auskommt. Mittels Langzeitbelichtung lösen sich die Anzeigen in nichts auf, sie verwandeln sich in Botschafter ohne Botschaften. Videoinstallation und sechs Tintenstrahldrucke auf Aluminium à 60 × 40 cm. 2017.

 

 

FLUCHTEN

Entstanden als Teil von Cuntradas cuntrarias. – Die Stiftzeichnungen vermitteln auf frische, unmittelbare Art die urbane Atmosphäre von Beirut. Sie zeigen den Alltag fernab touristischer Highlights. Die Sujets verarbeitete ich in mehreren Schritten: Smartphonebilder dienten als Vorlagen für die Zeichnungen, die ich dann scannte und digitalisiert in grösseren Formaten reproduzieren liess. Dadurch liessen sich die Motive aus dem handlichen Skizzenformat in eine Dimension übertragen, die sich wieder ganz nah an der Wahrnehmung des Flaneurs begibt. Tintenstrahldruck auf Aluminium, à 150 × 100 cm resp. 110 × 84 cm. 2017.

 

 

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DAS HYPERDORF

Ein Heimatbuch der anderen Art

In Graubünden gibt es überall ein Zuviel – hier von Ausverkauf, da von Banalität, dort von Authentizität. Nur an etwas fehlt es scheinbar überall: Wertschöpfung, die tatsächlich Identität schafft.

Doch gibt es Auswege? Um das herauszufinden, habe ich drei Dörfer in Graubünden erkundet, die sich als besonders authentisch und anmächelig präsentieren: Guarda, Samnaun Dorf und das Landquarter Outlet. Zugegeben: Die Auswahl irritiert. Allerdings möchte die Publikation einen konstruktiven Diskussionsbeitrag über die Zukunft des Berggebiets leisten. Der methodische Ansatz dazu ist ein transdisziplinärer: Das Hyperdorf versteht sich sowohl als Wissenschafts- wie auch als Kunstprojekt. Design und Redaktion, Form und Inhalt sind aus einem Guss.

Die Publikation besteht aus zwei Teilen. Ein umfangreicher Bilderkatalog vermittelt die Mediengeschichte der letzten 100 Jahre in der Detailtiefe der drei Dörfer. Der visuelle Fundus wird mit vielfältigen Zitaten angereichert. Es kommen zu Wort: Touristen und Touristiker, Wissenschaftler und Schriftsteller, Künstler und Journalisten, Lover und Hater. In einem zweiten Teil folgt ein Essay zu Phänomenen der Reisekultur, des Schönen, des Echten und über das Ringen alpiner Dörfer um deren wirtschaftliche Exisstenz. Acht Statements als Bilanz runden das Buch ab.

Diese Arbeit ist eine ebenso kritische wie lustvolle Hommage an meinen Heimatkanton – in Zeiten, in denen Kommerz und Hedonismus Hochkonjunktur feiern, aber das Identitätsempfinden vieler Menschen wie Sand durch die Finger rinnt.

Broschur, Digitaldruck, Format 21 × 28 cm, 208 Seiten, 169 Abbildungen. Die 2017 erschienene Publikation ist vergriffen.

Presse:
Südostschweiz 02.05.2017
La Quotidiana 16.06.2017
Radio Rumantsch 17.06.2017
Bündner Tagblatt 09.08.2017
Telesguard 19.09.2017
Engadiner Post 12.10.2017

 

 

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BESTIAE FORTES

Broschüre mit Wappentieren aus aller Welt, von Grönland ins Tessin, von Burundi bis Nidwalden. Zeichnungen mit Filzstift und Marker, kombinierter Riso- und Tintenstrahldruck, 76 Seiten, 18 × 26.5 cm. 2014-15.

 

 

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CHROMOGRAFIEN

Serie von bemalten und zerschnittenen Hartschaumplatten. Die Arbeit entstand mit zweierlei Methoden: Erstens, indem die einzelnen Plattenelemente bausatzartig übereinander gefügt wurden, zweitens mittels erneuter, diesmal digitaler Überlagerungen der zuvor fotografisch festgehaltenen Kompositionen. Diese Arbeit dokumentiert verschiedene Versuche, analoge und digitale Entwurfsprozesse ineinander verschwimmen zu lassen und teils unkenntlich zu machen. Acryl auf Hartschaumplatten, Photoshop. 2015.

 

 

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CLARGLINA BERNINA

Fotografien einer Sommernacht auf der Diavolezza im Oberengadin. 2015.

 

 

DIE ENTSTEHUNG DER ALPEN

Digital und während des Scanvorgangs manipulierte Ansichtskarten. 2015.

 

 

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BEST OF LIFE

Serie von bearbeiteten Abbildungen aus Gratiszeitungen. Best of Life war der Name einer Rubrik im Pendlerblatt Blick am Abend. Tintenstrahldruck, Acryl, A3+, Marker. 2015.

 

 

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SUNSET BOULEVARD

Dreiteilige Serie von Ölbildern, inspiriert durch einen Unfall vor meinem Balkon, während sich darüber ein Regenbogen spannte. Öl auf Leinen, jeweils 24 × 30 cm. 2014.

 

 

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DIE HALLEN DES BERGKÖNIGS

Studie mit Motiven der Baukultur in Graubünden, querbeet durch verschiedene kulturgeschichtliche Zeiträume. Die Beispiele zeigen die Kirche Sta. Maria Magdalena in Stierva, die Kirche St. Andreas bei Lumbrein, den Rittersaal des Palazzo Castelmur in Stampa-Coltura, das Mineralbad Samedan, den San-Bernardino-Tunnel und den Gotthard-Basistunnel im Bau. Bleistiftzeichnungen, seit 2013.

 

 

THE SAD PUMPKINS

Cover für das Erslingsalbum des Jazz-Duos The Sad Pumpkins mit Niculin Janett und Noam Szyfer. Pumpkin Pie versammelt eigenständige Interpretationen von 17 bekannten Jazzklassikern. Die Coverbilder zeigen die Porträts der beiden Musiker in verschiedenen Variationen. Offset- und Laserdruck. 2014.

 

 

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BRAULIO

Diese Bilder entstanden während der Dämmerung am klirrend-kalten Abend des letzten Tags vor der Passsperre im Umbrail-Stelvio-Gebiet. Braulio, in Südbünden und im Veltlin als Alpenbitter bekannt, ist auch der Name eines Bachs, der hier im Grenzland zwischen der Schweiz und Italien entspringt. Laserdruck. 2013/14.

 

 

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STABILO BOSS

Studie mit Leuchtstiften. 2014.

 

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IM SCHEIN

Auf dem Parkplatz des Flughafens Zürich-Kloten. 2014.

 

 

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FÜR EINE HOCHZEIT

Einladungskarten für eine Hochzeitsfeier, bestehend aus 60 Unikaten. Das gesamte Kartenwerk bildet einen Zyklus, der ein ineinandergreifendes Tanzspiel zweier Kreise zeigt. Durch den Versand an die geladenen Gäste löste sich dieser Zyklus in seine einzelnen Bestandteile auf. Damit wurde jeder Gast symbolisch zum Mitstifter des Eheversprechens. Eine Filmsequenz, die das Geheimnis hinter den 60 Unikaten lüftet, wurde dann am Hochzeitstag den Gästen gezeigt. Ein Begleitblatt auf weissem Grund zeigt sämtliche Positionen der einzelnen Karten in der Überlagerung. Spraytechnik, kombinierter Buch- und Tintenstrahldruck (hier nicht sichtbar), Format A4. 2013.

 

 

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TERRENADA

Die Bergwelt im Tauwetter des Frühlings: Nebel, Regen und nasse, aufgeweichte Erde. Weder Wanderer noch Hirten. Diese Fotografien zeigen den Abschluss des Safientals von zwei gegenüberliegenden Standpunkten. Das erste Bildpaar entstand 2012, das zweite fast auf den Tag genau ein Jahr später.

 

 

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... MIT ZWEYEN LAUTTEN ZU SCHLAGEN...

Einladungskarten und Plakate für ein Konzert mit Lautenmusik. Risodruck. 2012.

 

 

SCHAUENSTEIN

Man braucht ihn kaum vorzustellen, Andreas Caminada, den Koch auf Schloss Schauenstein im bündnerischen Domleschg. Er gelangte an seinen Cousin, den Grafikdesigner Remo Caminada, mit der Anfrage, ein Logo für das Unternehmen zu kreieren. Statt einer simplen Marke schuf dieser dann einen reichen Bilderkosmos, der den Betrachter in eine zeitgenössische Märchenwelt voller skurrilen Figuren und Geschichten entführt, begleitet von Texten von Gion Mathias Cavelty, Claudio Spescha, Remo Arpagaus und anderen. Ich durfte bei der Erarbeitung des Konzepts und der visuellen Umsetzung mitwirken. Studio Remo Caminada. Offsetdruck. 2009.

 

 

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DANCERS IN THE DARK

Nach Ende meines Studiums machte ich für ein halbes Jahr Tel Aviv zu meinem Lebensmittelpunkt. Ausgerüstet mit Laptop, Skizzenbuch und Spiegelreflexkamera, erlaubte ich mir eine künstlerische Carte Blanche. Dabei entstand diese Porträtserie von Menschen (und einem Pferd), aufgenommen während abkühlenden Abendstunden. 2009.

 

 

TEL AVIV: SKIZZEN

Aus dem Skizzenbuch von Tel Aviv. Bleistift, Marker, Filzstift, Farbstift. 2009.

 

 

BILDER EINER AUSSTELLUNG

«Weil sie nur im Gefängnis sicher sind, nicht überfallen zu werden, fühlen sich die Schweizer frei […] Jeder Gefangene beweist, indem er sein eigener Wärter ist, seine eigene Freiheit.» Dieses Gleichnis von Friedrich Dürrenmatt zum widersprüchlichen Verhältnis von Staat, Bürger und (vermeintlicher) Freiheit offenbart sich unvermittelt an einem ganz anderen Ort. Während einer Ausstellung in der streng bewachten Jerusalemer Kunsthochschule Bezalel betrachten Besucher Fotografien von israelischen Soldaten. Bleistift, Marker. 2009.

 

 

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BÄUME

Tel Aviv. 2009.

 

 

MEER

Tel Aviv. 2009.

 

 

FLÂNERIE

Spätabends bricht in Tel Aviv die schönste Tageszeit an. Die Luft fühlt sich nicht mehr schwül an, sondern angenehm mild, und Hektik weicht Geselligkeit. Ich fotografiere die Werkstatt eines Garagisten, ohne seine Anwesenheit zu bemerken. Frisch ertappt, lädt er mich spontan zum Kaffee – er ist Jude, sein Partner Moslem. 2009.

 

 

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TUTTIFRUTTI

Komposition mit Plastiktaschen eines Früchte- und Gemüsemarktes, Tel Aviv. 2009.

 

 

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JETSET EUROPE

Nachdem die Billigfliegerei Europa erobert hatte, flog ich für meine Abschlussarbeit an der Rietveld Academie kreuz und quer über den ganzen Kontinent. In diesem Zeitdokument wird der Wert von Waren und Dienstleistungen einer touristifizierten Gesellschaft thematisiert. Während zehn Tagen war ich in acht Ländern unterwegs. Der Preis jeder Flugetappe gab das Budget der jeweiligen Destination vor. Die entsprechenden Beträge variierten zwischen 12 und 90 Euro. Das hiess: Mit dem Taxifahrer in Marrakesch feilschen, Passanten am Bahnhof in Palermo um ein paar Cents anbetteln, in Finnland hungern. Das bedeutete aber auch: den Gastgeber in Bukarest zum Abendessen einladen oder die Wäsche in Riga erledigen. Die Nächte konnte ich kostenlos verbringen. In der Zeitung sind sämtliche konsumierte Waren und Dienstleistungen akribisch aufgelistet, in ein Tagebuch eingebettet sowie von tagesaktuellen Schlagzeilen und Wettervorhersagen begleitet. Diplomarbeit, Rietveld Academie, Amsterdam. Siebdruck. 2008.

 

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DER ORT AM STÜRZENDEN BERG

Wie für kaum ein anderes Dorf in Graubünden war der Transitverkehr für das kleine Mulegns Fluch und Segen zugleich. Bis ins 20. Jahrhundert hinein profitierte das Dorf am Weg ins Engadin von durchreisenden Gästen aus ganz Europa. Es wurde gar als Sommerfrische entdeckt, bevor der motorisierte Verkehr der Nachkriegszeit Mulegns der Trostlosigkeit preisgab. Begleitet von einer Fotostrecke, befasst sich ein Textessay mit dem zeitgechichtlichen Wandel der Siedlung. Während der Recherche wagte ich mich auch in die Geröllhalde auf der dem Dorf gegenüberliegenden Flanke. Mit Sorge erwartete man mich wieder im Ort; einzelne Felsblöcke seien erst am Vortag zu Tal gerollt. Die Arbeit entstand mehr als zehn Jahre vor der Wiederbelebung des Ortes durch die Kulturinstitution Origen. Broschüre, Laserdruck, entstanden an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern, 2006.

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BARCELONA

Eine meiner ersten Fotoarbeiten. Während einer Projektwoche in der katalanischen Metropole befasste sich unsere Vorkursklasse mit der Avinguda Diagonal, dem längsten Boulevard Barcelonas. Ich weiss nicht mehr, wie ich die Menschen für meine Porträts gewinnen konnte. Spanisch und Katalanisch waren mir nicht geläufig. Stattdessen versuchte ich, mich auf Italienisch zu verständigen, unterlegt mit einem gelispelten Akzent. 2004.